Onkologische und uroonkologische Rehabilitation

Zielsetzung einer onkologischen Rehabilitation ist die Reduktion körperlicher, psychischer und sozialer Beeinträchtigungen, die infolge einer Tumorerkrankung auftreten können. Selbst wenn aufgrund der Tumorerkrankung bzw. deren Behandlung eine körperliche Beeinträchtigung dauerhaft zu erwarten ist, sollte der Patient darin unterstützt werden, ein möglichst selbstständiges und beschwerdefreies Leben zu führen. Dabei spielen die Akzeptanz der Erkrankung, die Mobilisierung der verbliebenen Leistungsfähigkeit und die Reintegration in den privaten und beruflichen Alltag eine zentrale Rolle.

Nach der onkologischen Primärbehandlung (Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie) sind Patientinnen und Patienten häufig mit verschiedensten Belastungen konfrontiert.

Die körperliche Leistungsfähigkeit ist vermindert, Muskelmasse und Muskelkraft sind reduziert, und oftmals besteht ein allgemeiner Erschöpfungszustand. Fragen tauchen auf: Wie belastbar bin ich noch? Wie schaffe ich es, die Erkrankung zu verarbeiten? Wie reagiert mein privates und berufliches Umfeld? In der stationären Rehabilitation werden diese Belastungen und Fragen eingehend behandelt. Gezielte Sport- und Physiotherapie verbessern die körperliche Leistungsfähigkeit, Ernährungsberatung und Ernährungstherapie unterstützen dabei, den Gewichtsverlust wieder auszugleichen.

Eine psychoonkologische Begleitung und Psychoedukation geben Hilfestellungen zur Krankheitsbewältigung. Daneben bieten Seminare und Vorträge Informationen und Übungen zu den Themen Stressbewältigung, Entspannung und Achtsamkeit an.

Indikationen

Krebse der Speiseröhre, des Magens oder des Dünndarms sind meist durch einschneidende operative Veränderungen im Verdauungstrakt gekennzeichnet. Speiseröhren-, Magen- und Dünndarmanteile wurden entfernt, häufig haben sich eine Chemotherapie und Bestrahlung angeschlossen.

Appetitmangel, Gewichtsabnahme und Blutarmut haben den Körper geschwächt.

In der Luitpoldklinik Heiligenfeld erhalten Patientinnen und Patienten eine daran angepasste Ernährung mit mehreren kleinen Mahlzeiten und Zusatznahrung. Vitamine, Verdauungsenzyme und Spurenelemente gleichen die Mangelzustände aus, und eine langsam aufbauende Trainingstherapie lässt sie wieder zu Kräften kommen.

Eine psychoonkologische Betreuung (in der Gruppe und einzeln) fördert die Krankheitsverarbeitung und die Akzeptanz der Krebserkrankung.

Mammakarzinome (Brustkrebs), Ovarialkarzinome (Eierstockkrebs) und Corpus-/Cervixkarzinome (Gebärmutterkrebs) repräsentieren den größten Teil der bösartigen Tumore, die bei Frauen auftreten. Operation, Chemotherapie und Bestrahlung sowie die Unsicherheit über die Heilungsaussichten beeinträchtigen Körper und Seele der Betroffenen. 

Unser ganzheitliches therapeutisches Konzept beinhaltet eine fortlaufende psychoonkologische Betreuung, den Ausgleich von Mangelzuständen sowie die medikamentöse und individuelle physikalische Unterstützung des Heilungsverlaufes.

Das kolorektale Karzinom (Darmkrebs) stellt den zweithäufigsten Krebs in Deutschland dar. Durch die operative Entfernung des befallenen Dickdarmabschnitts ist die Darmpassage gestört, oft ist auch ein Anus praeter (künstlicher Darmausgang) erforderlich.

Eine umfassende Beratung hinsichtlich einer ballaststoffreichen und gesunden Ernährung, Hilfe und Anleitung zum selbstständigen Umgang mit dem künstlichen Darmausgang und die psychoonkologische Betreuung stellen die Grundlagen für die Behandlung dieses Krebsleidens dar.

  • Nieren- und Blasenkrebs haben die Tendenz, nach der Erstbehandlung wieder aufzutreten und erfordern meist ausgedehnte Operationen (z. B. künstliche Harnableitung, Neoblase) sowie medikamentöse Nachbehandlungen. Nieren- und Blasenverlust beeinträchtigen erheblich die körperliche Integrität. Psychotherapeutische Begleitung und eine aufbauende Trainingstherapie sollen den Umgang mit der Krebserkrankung erleichtern und das Vertrauen in die körperliche Leistungsfähigkeit wieder stärken.

 

  • Prostatakrebs stellt den häufigsten Tumor beim Mann dar. Er tritt überwiegend im höheren Lebensalter auf und wird mit Operation, Bestrahlung und Hormonen behandelt. Als Folgezustände können Harninkontinenz und Impotenz auftreten. Beckenbodenmuskeltraining und Aufklärung über Behandlungsmöglichkeiten der Impotenz helfen beim Umgang mit den Auswirkungen der Erkrankung.

 

  • Hodenkrebs ist eine Tumorerkrankung vorwiegend im jüngeren Lebensalter, die nach Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie zu einer Einschränkung  der Fertilität (Fortpflanzungsfähigkeit) führen kann. Eine Beratung über Spermakonservierung, alternative Formen der Familienplanung und eine psychoonkologische Begleitung helfen dabei, sich wieder hoffnungsvoll dem Leben zuzuwenden. Ein körperliches Aufbautraining vermittelt wieder Vertrauen in die eigene körperliche Leistungsfähigkeit.

Leber- und Gallenkarzinome sowie Pankreaskarzinome (Bauchspeicheldrüsenkrebs) gehen meist mit ausgedehnten Operationen und einer Chemotherapie einher. Organteile wurden entfernt, die normale Verdauung ist beeinträchtigt. Eine umfassende und begleitende Ernährungsberatung mit Verteilung der Speisen auf mehrere kleine Mahlzeiten stellt die Grundlage der “neuen” Ernährung dar. 

Die Gabe von hochkalorischer Zusatznahrung, Vitaminen, Verdauungsenzymen und Spurenelementen hilft Mangelzustände auszugleichen und trägt zur körperlichen Kräftigung bei. Eine langsam aufbauende Trainingstherapie unterstützt die Regeneration.

Der “schwarze” (Melanom) und der “weiße” (Basaliom, Spinaliom) Hautkrebs stellen Tumorformen dar, die immer mehr Menschen betreffen. Operation mit (bei Melanom) häufig nachfolgender Chemotherapie und Bestrahlung führen zu körperlicher Schwäche und psychischer Beeinträchtigung. 

Gesunde Ernährung, muskuläres Aufbautraining in Verbindung mit Entspannungsverfahren und psychologische Betreuung verbessern die körperliche Leistungsfähigkeit und steigern Zuversicht und Lebensmut.

Leukämien (Blutkrebs) und maligne Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) können in jedem Lebensalter auftreten. Die meist chronischen Verläufe mit mehreren Chemotherapiezyklen erfordern eine angepasste medikamentöse und physikalische Therapie, die zur Stärkung der körpereigenen Abwehr beiträgt und hilft, mit den verbleibenden Einschränkungen im Alltag zurechtzukommen. 

Eine psychosoziale Beratung über Hilfen im häuslichen Umfeld ergänzt das therapeutische Angebot.

Hier können Sie den aktuellen Flyer zur onkologischen und uroonkologischen Rehabilitation der Luitpoldklinik Heiligenfeld herunterladen:

Flyer Onkologie und Uroonkologie

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