Die Heiligenfeld Kliniken feiern im Jahr 2015 ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Fritz Lang und Dr. Joachim Galuska hatten im Jahr 1990 die Vision, eine Psychosomatische Medizin zu gestalten, die an erster Stelle die Menschen mit ihren Bedürfnissen sieht. Aus der kleinen Klinik mit anfangs nur 43 Betten hat sich in den vergangenen Jahren ein Gesundheitsunternehmen mit 800 Mitarbeitern entwickelt, die an drei Standorten in insgesamt sechs Kliniken beschäftigt sind. Dies haben wir als Anlass genommen einmal nachzufragen, wie sich die Therapie verändert hat und was sich in den letzten Jahren besonders bewährt hat. Birgit Winzek, Pflegedirektorin der Heiligenfeld Kliniken, hat uns dazu einige Fragen beantwortet.
Wie sah das Therapiekonzept in den Heiligenfeld Kliniken vor 25 Jahren aus?
Die erste Klinik, die Fachklinik Heiligenfeld, hatte anfangs nur 43 Betten und wir mussten viel improvisieren. Trotzdem haben wir von Anfang an ein ganzheitliches und integratives Therapiekonzept umgesetzt. Bereits vor 25 Jahren lag der Fokus auf der therapeutischen Gemeinschaft, das wird auch bis heute so fortgeführt. Die Patienten gehen nicht allein den oft steinigen Weg durch die Psychotherapie, sie unterstützen sich gegenseitig und sind füreinander da.
Welche Therapieangebote haben sich besonders bewährt?
Besonders bewährt hat sich das ganzheitliche Therapiekonzept. Es gibt vielfältige Therapieangebote, aus denen für jedes Krankheitsbild und für jeden Patienten ein individuelles Paket geschnürt wird. Damals wie heute spielt in den Heiligenfeld Kliniken die Gruppentherapie eine große Rolle, hierbei liegt der Fokus für jeden Patienten auf seiner Kerngruppe. Verschiedene kreativ- und körpertherapeutische Angebote, wie z. B. TaKeTiNa, erweitern die gesprächsorientierte Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Entspannung und Bewegung sind schon immer ein fester Bestandteil der Therapie. Ein weiterer Bereich, auf den wir seit 25 Jahren einen besonderen Fokus legen, sind psychische Erkrankungen in Zusammenhang mit religiösen und spirituellen Störungen. Die Patienten werden im Umgang mit existenziellen Fragen, Sinnfragen, religiösen oder spirituellen Themen unterstützt. Unabhängig ihrer Religion wird ihnen dabei geholfen, ihren Platz in der therapeutischen Gemeinschaft zu finden.
Was hat sich in 25 Jahren in der Psychotherapie der Heiligenfeld Kliniken verändert?
Während der letzten 25 Jahre wurde das Therapieangebot kontinuierlich erweitert. Wir sind immer offen für neue Ideen und versuchen bestmöglich auf die sich ändernden Anforderungen der Gesellschaft einzugehen. So wurde zum Beispiel die Transferarbeit weiterentwickelt, da das private und auch das berufliche Umfeld für die Patienten eine immer wichtigere Rolle spielen. Es wird den Patienten ermöglicht, ihre Umgebung in die Behandlung miteinzubeziehen, sie können teilweise sogar mit ihrem Umfeld anreisen. Um komplette Familien zu behandeln, wurde 2006 eine Familienklinik in Waldmünchen mit einem speziellen Angebot für Kinder und Jugendliche eröffnet. Seit dem letzten Jahr bieten wir in der Parkklinik Heiligenfeld die tierbegleitete Therapie mit dem eigenen Haustier an. In Deutschland einzigartig haben die Patienten dabei die Möglichkeit, ihr Tier nicht nur mitzubringen, sondern es in die Therapie zu integrieren. Zudem gibt es Angehörigentage bei denen die Familien in die Behandlung miteinbezogen werden. Im Seminar “Gesund Arbeiten” treten wir, gemeinsam mit den Patienten, mit Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld in den Dialog. So wird nach der Behandlung der Transfer in den privaten und beruflichen Alltag erleichtert.
Gibt es Unterschiede zwischen den Patienten von damals und heute?
Man kann sagen, dass die Diagnosen der Patienten heute spezifischer sind. Psychische Erkrankungen sind zudem heutzutage gesellschaftlich gereifter als noch vor 25 Jahren. Besonders durch die sich immer weiter verbreitende Burnout-Problematik sind psychische Störungen in der Gesellschaft angekommen. Aber auch mit anderen vermeintlich “peinlichen” Themen wie Abhängigkeitserkrankungen oder Adipositas wird in der Regel offener umgegangen. Trotz der steigenden gesellschaftlichen Akzeptanz ist es uns ein Anliegen, immer wieder darauf hinzuweisen, bei psychischen Erkrankungen nicht wegzuschauen. Um die Menschen für die Problematik der psychischen Erkrankungen zu sensibilisieren, hat Dr. Joachim Galuska einen “Aufruf zur psychosozialen Lage” gestartet.
Das 25-jährige Bestehen feiern die Heiligenfeld Kliniken mit zahlreichen Veranstaltungen, Aktionen und Publikationen. Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der Tag der offenen Tür am 18. Juli 2015 sein.
2 Antworten
Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team zum Jubiläum. Heiligenfeld ist wahrlich ein Ort des Heilens. Es ist wohltuend von einer Klinik mit einem so hohen Anspruch und ungewöhnlichen Therapien zu wissen. Die Menschen hungern nach einer ganzheitlichen Lebensweise, wie sie bereits in der Antike und u.a. bei Paracelsus beschrieben wurde. Für mich ist Heiligenfeld ein Ort, der Altes mit Neuem zu kombinieren versteht und in der heutigen Zeit der Entwicklung voraus ist. Mögen auch Sie, die in diesen Kliniken Beschäftigten, da die Anforderungen gelegentlich zu einer Bürde werden, genügend Raum finden, um all das, was Sie den Patienten mit auf den Weg geben, auch für sich selber leben zu können. Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.
Zuzanna Heinrich
Liebe Zuzanna,
vielen herzlichen Dank für Ihre Glückwünsche und das schöne Kompliment! Es freut uns ganz besonders, wenn unsere Bemühungen, immer wieder etwas Neues entstehen zu lassen, Anklang finden. Wir werden auch weiterhin alles daran legen, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und uns dabei selbst treu zu bleiben.
Alles Gute für Sie und viele sonnige Grüße aus Bad Kissingen
Sophie Ritter