5 Impulse für ein achtsameres 2020

Achtsamkeit. An dem Begriff kommt man aktuell scheinbar kaum noch vorbei! Er ist präsent in den Medien und wird munter in den verschiedensten Produkten vermarktet: Tees, Kochbücher, Kalender, Yoga-Equibment … – alles Dinge, die uns ein achtsameres Leben versprechen! Doch so allgegenwärtig wie das Wort auch ist, so wenig greifbar ist die Achtsamkeit für viele von uns. Was ist das eigentlich “Achtsamkeit”? Was ist daran so gut? Und wenn es so gut ist: Wie baue ich es in mein eigenes Leben ein? Wir möchten uns im Januar ganz dem Thema “Achtsamkeit” widmen und beginnen mit fünf achtsamen Impulsen für das neue Jahr.

Achtsamkeit – Erleichterung statt Belastungsprobe

Vereinfacht gesagt ist Achtsamkeit eine Form der Warnehmung. Man beobachtet körperliche Empfindungen und Emotionen, erlebt sie, aber man bewertet sie nicht. Man nimmt die Position eines stillen, objektiven Betrachters ein. Was zunächst abstrakt klingt, kann eine enorme Erleichterung sein, wenn es darum geht Stress und Angst in den Griff zu kriegen. Achtsamkeit kann dabei helfen Depressionen, Burnout, Angststörungen oder Panikattacken zu behandeln. Oder – und das kann sich jeder von uns für 2020 vornehmen – einer solchen psychischen Erkrankung vorbeugend entgegenwirken!

Die Herausforderung auf sich selbst zu achten

Aber wie funktioniert das denn nun genau mit der Achtsamkeit? Was muss man tun, um Achtsamkeit in seinen Alltag zu integrieren? Nun, im Grunde ist es ganz simpel: Schritt 1: Wahrnehmen. Schritt 2: Nicht bewerten. Einfach,  oder? Nun, so einfach ist es dann doch nicht. Vielen von uns fällt es ziemlich schwer das innere “Gedankenkarussell” anzuhalten, wenn wir in Situationen oder Lebenslagen sind, die uns überfordern. Wir kommen schwer zur Ruhe. Wir hetzen, wir grübeln, wir “funktionieren” und achten gar nicht so richtig darauf, was das mit uns macht. Und ja, darum geht es bei der Achtsamkeit! Es geht darum auf sich selbst zu achten.

1. Innehalten

Fangen wir also mit dem An- und Innehalten an. Wann haben sie das zuletzt gemacht? Wann haben Sie sich zuletzt getraut einfach einmal im Moment zu verweilen, wenn sie etwas unter Druck gesetzt hat? Wahrscheinlich schon länger nicht mehr, denn belastende Situationen bewirken bei uns oft genau das Gegenteil: Wir haben das Gefühl etwas entgegnen zu müssen, etwas tun zu müssen, antworten zu müssen, handeln zu müssen, nachdenken zu müssen … Müssen, müssen, müssen! In Notsituationen mag eine unmittelbare Reaktion von uns wichtig und richtig sein, aber im Alltag können wir uns eine kurze Pause gönnen. Halten Sie inne, nehmen Sie sich ein paar Minuten um die Situation wahrzunehmen und versuchen sie sich nicht selbst oder durch andere unter Druck setzten zu lassen. Bringen Sie Ruhe in ihre Gedanken, auch wenn es nur kurz ist. Fühlt sich gut an, oder? Irgendwie erleichternd, oder? Versuchen Sie sich jeden Tag eine oder mehrere “kleine Achtsamkeitspausen” zu nehmen.

2. Schritthalten

Ein guter Weg, um zu mehr Achtsamkeit zu gelangen, ist tatsächlich auch das Gehen. Gehmeditation nennt man es dann, wenn man diese “automatisierte” Bewegung nutzt, um zu entspannen. Man nimmt seine Schritte bewusst wahr, achtet auf deren Takt und das Geräusch, dass unsere Füße oder Schuhe auf dem Grund machen. Klingt nach etwas, dass Sie gerne umsetzen würden? Dann tun Sie es doch einfach! Jeden Tag! Egal ob sie zum Bus oder zur Bahn laufen, im Haus ein paar Treppenstufen gehen oder einen ausgedehnten Spaziergang machen. Wann immer Sie in Ihrem Alltag in Bewegung sind, haben Sie die Chance sich achtsamer zu bewegen.

3. Atem halten

Nein, Sie müssen nicht den Atem anhalten! Den Atem anzuhalten ist unbequem und löst Druck aus. Lassen Sie Ihre Atemzüge stattdessen einfach passieren. Wir erinnern uns: Wahrnehmen. Nicht bewerten. Im Fall der Atmung bedeutet das auch sie zunächst nicht zu verändern oder einzuschreiten. Konzentrieren Sie sich einfach auf ihre Atemzüge. Nehmen Sie das Luftholen und Ausatmen wahr, fühlen Sie die Bewegung, die die Atmung in Ihrem Körper auslöst. Lassen Sie sich ein paar Minuten ganz darauf ein und konzentrieren Sie sich auf Ihren natürlichen Rhythmus.

4. Essverhalten

Auch Mahlzeiten lassen sich achtsamer gestalten und zwar schon bevor das eigentliche Essen beginnt. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Sind Sie hungrig oder haben Sie lediglich Appetit? Wie sieht das Essen auf Ihrem Teller aus? Wie riecht es? Nehmen Sie alle Eindrücke am Essenstisch ganz bewusst wahr. Wenn Sie mit dem Essen beginnen achten Sie einmal genau auf den Geschmack und die Konsistenz des Bissens. Kauen Sie, lassen Sie sich nicht dazu antreiben ihr Essen hinunterzuschlingen. Und essen Sie nicht während Sie eigentlich gerade etwas anderes tun! Essen im Gehen, während der Autofahrt oder beim hektischen Tippen einer E-Mail – das ist kein achtsames Speisen! Essen ist lebenswichtig, nehmen Sie sich etwas Zeit dafür.

5. In Ehren halten

Wir nehmen so viele Dinge – und häufig auch andere Menschen – in unserem Leben als Selbstverständlichkeit wahr. Wir machen es uns bequem und vergessen, welche Privilegien wir eigentlich tagtäglich genießen. Das, was uns zur Gewohnheit geworden ist, wieder bewusst wahrzunehmen, ist auch eine Form der Achtsamkeit. Machen Sie es sich also zur Gewohnheit Dankbarkeit und Wertschätzung zu praktizieren. Es genügt schon, wenn Sie jeden Tag drei Dinge auflisten können für die Sie persönlich dankbar sind. Sie können diese Liste in ihrem Kopf führen, Sie können Sie aufschreiben oder sie laut aussprechen. Hauptsache Sie tun es! Vielleicht wird es Sie überraschen wie reich an guten Dingen Ihr Leben ist.

Nun wissen Sie also, was es mit der Achtsamkeit auf sich hat und wie Sie sie – auch ganz ohne Tees, Kochbücher, Kalender, oder spezielles Yoga-Equipment – in Ihren Alltag einbauen können. Auch das ist wohl ein Grund für die aktuelle Popularität der Achtsamkeit: Sie ist für jeden erreichbar!

In diesem Sinne: Starten Sie gut ins neue Jahr!

Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

Sie finden diesen Beitrag interessant? Dann teilen Sie ihn gerne.

Unsere Kliniken | Krankheitsbilder | Therapiekonzept

Unsere Kliniken

Zu den Heiligenfeld Kliniken gehören 7 Kliniken an 5 Standorten.

Krankheitsbilder

Wir behandeln psychosomatische und somatische Krankheiten.

Therapiekonzept

In unseren Kliniken finden Sie ein "Zuhause auf Zeit".

2 Antworten

  1. Gerade in diesen Tagen, wo ich schmerzlich von meinen Enkelkindern isoliert bin und mich oft einsam fühle, habe ich mir vorgenommen, mir gegenüber wieder bewusst mehr Achtsamkeit zu praktizieren, damit ich das Schöne
    in mir und um mich herum spüre und es mir auch zu einer kleinen Freude wird.
    Ich hoffe, dadurch die “Wartezeit auf meine Enkelchen” besser und sinnvoll zu überbrücken.
    Haben Sie alle Dank für die wunderbaren Leitfäden, die meine Zeit der Gesundung in Heiligenfeld (2005) aufleben lassen.
    Sie war so unendlich wichtig.

    1. Liebe Hedwig,

      vielen Dank für die Rückmeldung. Es freut uns, wenn Sie etwas daraus für sich ziehen können. 🙂

      Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und bleiben Sie gesund.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert