Adipositas – Wenn der eigene Körper zur Last wird

Übergewicht und Adipositas haben sich in den letzten Jahren zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Laut einer Studie des statistischen Bundesamts 2009 ist in Deutschland mehr als jeder Zweite übergewichtig.

Das Wort “Adipositas” leitet sich vom lateinischen Begriff “adeps” ab, was so viel wie Fett bedeutet. Übergewicht und Adipositas sind Formen einer Essstörung, genauso wie Magersucht oder Bulimie. Sie äußert sich in einem gestörten Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper. Dem Körper wird dabei dauerhaft mehr Energie zugeführt als er benötigt, um seine körpereigenen Prozesse aufrecht zu erhalten. Die Übergänge von “normal” zu “krankhaft” sind oft fließend. Ab einem BMI von 29 spricht man bereits von Adipositas. Der BMI (Body-Mass-Index) beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße und errechnet sich, indem das Körpergewicht durch das Quadrat der Körpergröße geteilt wird.
 

Suche nach den Ursachen

Die Ursachen der Erkrankung können vielschichtig sein. Die häufigsten Ursachen sind ein gestörtes Essverhalten und mangelnde Bewegung. Die Betroffenen essen zu viel, sehr fett, ungesund und oft auch heimlich. Nachgewiesen ist, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Aber auch andere Faktoren beeinflussen das Essverhalten. Manche kompensieren ihren Stress durch Essen, andere erhalten erst dadurch Befriedigung, Lob oder Selbstsicherheit. Schon die Kleinkinder erfahren Lob durch Essen durch Sätze wie z. B. “Wenn du jetzt brav bist, bekommst du nachher einen Lutscher”.
 

Wann handelt es sich um eine Erkrankung?

“Adipositas ist etwas, was man sieht”, erklärt Birgit Winzek, Leiterin der Pflegeabteilung der Heiligenfeld Kliniken. “Die Menschen sind offensichtlich zu dick.” Nach außen hin versuchen Betroffene oft ein gesundes Essverhalten zu zeigen. Tatsächlich haben sie Fressattacken und essen heimlich. Übergewichtige sollten ihren BMI ausrechnen, um sich selbst einzustufen und gegebenenfalls den Hausarzt aufsuchen, der bei der Auswahl einer geeigneten Therapie helfen kann. “Grundsätzlich braucht es viel Kraft und die Bereitschaft zu Veränderungen”, sagt Birgit Winzek. Oberstes Ziel ist es Gewicht zu verlieren und es dann anschließend langfristig zu halten. Hierfür reicht eine reine Ernährungsumstellung oft nicht aus. Wichtig ist eine ärztliche Beratung und Gewichtsreduktion unter Aufsicht.

 

Der Weg in die Klinik

Bei entsprechendem Übergewicht kann der Hausarzt einen Antrag auf einen Klinikaufenthalt stellen. Die Rosengarten Klinik Heiligenfeld in Bad Kissingen ist auf die Behandlung von adipösen Patienten spezialisiert und bietet ein eigenes Behandlungskonzept an. Neben der Psychotherapie, in der sich die Patienten mit der Frage auseinandersetzen, warum sie adipös sind und in der sie lernen ihren Körper anzunehmen, sorgt eine Ernährungstherapie für das richtige Maß bei der Essensaufnahme. Wöchentlich erhalten die Patienten eine Ernährungsberatung, die sie durch den gesamten Klinikaufenthalt begleitet. So erfahren die Patienten zum Beispiel alles über versteckte Fette, Zucker, Vitamine und Mineralstoffe. Nach der Abreise ist ein ständiger Kontakt mit der Ernährungsberaterin möglich. “Nach einem halben Jahr sollen die Patienten die Möglichkeit haben zu reflektieren, wo sie im Moment stehen und sich einen neuen Motivationsschub für die Zukunft holen”. Die Sporttherapie ist das dritte Element des ganzheitlichen Behandlungsansatzes. “Man kann einen Menschen, der 200 Kg wiegt, nicht einfach auf das Laufband stellen”, erklärt Birgit Winzek. “Das wäre nicht gut für die Gelenke und würde wahrscheinlich zur Überforderung führen. Bewegung im Wasser ist dagegen der beste Sport für Übergewichtige. “Das Sportprogramm wird individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt, denn nicht jeder ist gleich beweglich und kann das gleiche Programm bewältigen”, so Birgit Winzek.

 
Alle Informationen zum Behandlungskonzept für stark übergewichtige Menschen finden Sie auf der Seite der Rosengarten Klinik Heiligenfeld

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