“Ich habe Rücken!” Diesen Ausspruch kennt wohl spätestens seit Horst Schlemmer Jeder. Auch Ralph Geisenhanslüke hat damit seine ganz eigenen schmerzhaften Erfahrungen gemacht, über die er in seinem im Kösel Verlag erschienenen Buch “Schieflage” berichtet. Der Untertitel spricht dabei Bände: “Mit einer verrückten Bandscheibe durch unser Gesundheitssystem” beschreibt kurz und prägnant, worum es in dem Buch geht. Nämlich um einen Autor und Journalisten, dessen Rückenschmerzen ihn von Pontius zu Pilatus durch das deutsche Gesundheitssystem jagen. Dabei trifft er auf Orthopäde 1,2, und 3, auf Quacksalber, Esoteriker, Mental-Coaches und schließlich einen älteren Orthopäden und einen Sporttherapeuten, die im letztlich helfen, den Weg zu sich selbst zu finden.
Ralph Geisenhanslüke beschreibt in seinem Buch anschaulich, manchmal auch ein bisschen polemisch – was aber aufgrund der Ich-Erzählung überhaupt nicht schlimm oder nervend ist – seinen Weg zurück ins schmerzfreie Leben. Dabei deckt er ehrlich und manchmal auch etwas ironisch die Widrigkeiten des deutschen Gesundheitssystems auf und nähert sich einfühlsam dem Thema psychosomatischer Schmerzen. Er zeigt auf, dass Rückenprobleme oft eine Folge von Leistungsdruck, Existenzangst, unterdrückter Wut, Beziehungsproblemen, Mobbing etc. sein können. Geisenhanslükes Buch ist nicht nur für Betroffene ein kurzweiliger Lesestoff, sondern auch für Angehörige, oder Menschen geeignet, die eine solche Leidensgeschichte vermeiden möchten. In einfacher und verständlicher Sprache gibt er viel von sich persönlich preis und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch das deutsche Gesundheitssystem, die doch mehrmals zum ungläubigen Kopfschütteln verleitet.
Ralph Geisenhanslüke ist Journalist und seit vielen Jahren für DIE ZEIT und andere große Medien tätig. Sein Buch finden Sie unter anderem im Shop Heiligenfeld.
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3 Antworten
Ich kenne Herrn Geisenhanslüke von der Rubrik “I have a dream” aus DIE ZEIT. Deshalb habe ich mir das Buch gekauft, als ich es im Heiligenfeld Shop vor einigen Tagen entdeckt habe. Ich war Patientin in Heiligenfeld und hatte mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen. Auch meine Schmerzen waren durch jahrelangen Druck und Fehlhaltung entstanden. Das Buch von Herrn Geisenhanslüke kann ich ebenfalls empfehlen. Es zeigt, dass man sich einfach auf sich und sein Gefühl verlassen muss. Danke, Frau Schmitt, für Ihren Text, der übrigens sehr gut geschrieben ist.
Viele Grüße nach Heiligenfeld
Kerstin
Danke für die Empfehlung! Ich bin auch einer dieser Rückenschmerz-kommt-vielleicht-vom-Kopf-Kandidaten und hatte eine ähnliche Odysee hinter mir. Mir hat besonders der Weg zu mir selbst geholfen, wieder gesund zu werden. Vor allem beim Meditieren habe ich mich besser kennengelernt. Am Anfang fiel mir das echt schwer, weil ich in einem Hamsterrad gefangen schien und dachte, die Welt würde zusammenbrechen, wenn ich nicht immer weiter und weiter laufe. Und nu? Lebe ich immer noch und schmerzfrei. Ich war auch in Heiligenfeld und konnte viel für mich mitnehmen, was das Hören auf mich selbst betrifft und bin deshalb, auch wenn es manchmal noch zwickt, besser drauf. Weiter so, ihr Heiligenfelder. Euer Blog gefällt mir echt super! Bin ein begeisterter Leser.
Hallo Frau Schmitt,
danke für die Buchempfehlung. Ich bin über Ihre Facebook-Seite auf den Blog aufmerksam geworden und muss sagen, dass er mir sehr gut gefällt. Er ist wirklich interessant und ich werde sicher öfter hier vorbeischauen. Den RSS-Feed habe ich gleich abonniert 🙂
Viele Grüße
Elin