Heute durfte ich etwas ganz Besonderes erleben. Normalerweise treffen wir Mitarbeiter uns wöchentlich mit der Geschäftsleitung zu einer Veranstaltung, die wir “Organisationsentwicklung” nennen. In der Zeit von 09:05 bis 10:20 Uhr wird immer ein bestimmtes Thema behandelt, z. B. gesunde Ernährung, Qualitätsmanagement, Unternehmenskultur. Das dient dazu, das Unternehmen weiter zu entwickeln. Heute allerdings war mal alles anders. Wir Mitarbeiter durften Elemente aus der Körper- und Rhythmustherapie kennenlernen. Für jemanden, der das noch nie gesehen hat, ist das sicher am Anfang etwas komisch. Ich habe schon einmal während eines Filmdrehs TaKeTiNa, also Rhythmustherapie, erlebt, weshalb es mir nicht ganz so fremd war. Trotzdem war es auch für mich neu und ungewohnt. Als Mitarbeiterin in der Verwaltung bin ich ja nicht direkt in den Therapien eingebunden und erlebe diese mehr aus Erzählungen unserer Patienten. Deshalb war es heute einfach mal eine interessante Erfahrung und ich weiß jetzt, wie neu und manchmal auch beängstigend es für unsere Patienten sein muss, wenn sie das erste Mal an so einer Therapiegruppe teilnehmen.
Den eigenen Rhythmus spüren
Am Anfang der Veranstaltung war es gleich schon mal etwas komisch. Normalerweise steht der gesamte Raum voller Stühle. Schließlich sind wir immer so 200-300 Menschen, die da zusammen kommen. Heute gab es keine Stühle, sondern wir wurden gebeten, uns in die Mitte des Raumes auf den Boden zu setzen. “Was wird mich da wohl erwarten?” habe ich mich gefragt. Etwas skeptisch und auch ein bisschen unsicher wartete ich ab. Als es dann losging, improvisierten die beiden Musiktherapeuten John Abdelsayed und Frank Rihm erst mal mit einer Art Gesangs- und Beatbox-Mischung. Wir sollten hier den Rhythmus spüren und mitklatschen, wenn wir ihn gefunde hatten. Das zeigt das erste kleine Video.
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Die spontane Darbietung von John und Frank fand ich wirklich klasse. Und nun folgte die nächste Herausforderung. Wir sollten uns in Männer und Frauen aufteilen und uns gegenüber setzen. Dann sollten wir die eine Hand im Rhythmus zu dem Laut “la” nach außen drehen und bei “ga” nach innen drehen. So erfolgte eine Bewegung der Hand auf “laga”. Im Anschluss sollten wir versuchen, mit der einen Hand den “laga”-Rhythmus weiter zu machen, während die andere Hand versucht den Namen zu schreiben. Tja, und was soll ich sagen. Ich bin mit wehenden Fahnen an dieser Aufgabe gescheitert. 🙂 Es ist eine ähnliche Übung wie die, die wir als Kinder immer versuchten: Nämlich mit der einen Hand auf den Kopf zu klopfen und mit der anderen Hand den Bauch im kreisenden Bewegungen zu streicheln. Es ist gar nicht so einfach. Wie es geht zeigt das nächste Video. Probieren Sie es doch mal aus! 🙂
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Und? Hat es geklappt?
Im Anschluss sollten dann die Frauen einen anderen Rhythmus klatschen und die Männer bliebe bei “laga”. Es war spannend zu sehen, wie schwierig es ist, einen bestimmten Rhythmus zu halten, wenn der Gegenüber etwas ganz anderes macht. Für mich war das nicht ganz einfach, aber es hat doch ganz gut geklappt.
Nach dem langen Sitzen folgte die nächste Übung im Stehen. John Abdelsayed, Frank Rihm und Michaele Kupka-Gutjahr gaben einen tollen Rhythmus mit Trommeln und Gesang vor. Wir sollten uns vorstellen, dass der Boden eine riesige Trommel ist und sollten mitmachen. So entstand ein wirklich rhythmisches Miteinander, was ich schon fast als Tanzen wahrgenommen habe. Hier gab es auch Kolleginnen und Kollegen , die dem Ganzen wirklich skeptisch gegenüberstanden. Sie standen an der Seite und machten lieber nicht mit. Für mich war das total ok, denn das finde ich auch immer das Schöne an Heiligenfeld: man kann, aber man muss nicht. So hat jeder so mitgemacht, wie er oder sie es für richtig hielt. Und wenn man sich rausnimmt, gibt es keine “bösen Blicke” oder ähnliches.
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Das Ende der Veranstaltung war dann, dass wir alle unseren Puls fühlten, um zur Ruhe zu kommen. Nach dem Tanz war das für mich ganz angenehm, auch wenn die Zeitspanne für mein Empfinden etwas lang war. Aber auch hier war es wie bei allen Übungen vorher: ich konnte ja selbst bestimmen, wie lange ich mitmache.
Insgesamt war das mal wirklich eine neue und auch aufregende Organisationsentwicklung. Ich empfand es als schöne Abwechslung, auch wenn es mir anfangs nicht ganz leicht gefallen ist, mich darauf einzulassen. Besonders gut fand ich, dass so auch mal die Mitarbeiter, die nicht unmittelbar in der Therapie arbeiten, einen Einblick in verschiedene Formen der Therapie erhalten. So kann ich z. B. wesentlich authentischer darüber berichten und verstehe eher, wenn mir ein Patient davon erzählt.
Ich habe gehört, dass wir jetzt öfter etwas kreatives machen. Ich bin schon ganz gespannt, was uns das nächste Mal erwartet. Wir werden berichten. 🙂
Viele Grüße, Kathrin Schmitt
9 Antworten
Hallo Frau Schmitt,
danke für Ihren authentischen Bericht!!
Ich war selbst mal Patientin bei Ihnen und habe auch an der Rhythmustherapie teilgenommen. Ich finde es toll, dass Sie als Mitarbeiter von Heiligenfeld auch einmal diese Erfahrung machen können.
Und Respekt, dass anscheinend die meisten doch offen dafür waren.
Skepsis kann ich aber auch gut verstehen, vor allem, wenn man in seiner täglichen Arbeit damit wenig zu tun hat. Hat man es aber ein Mal mitgemacht, lässt einen der Beat kaum wieder los 🙂
Schneegrüße von mir
Miri
Hallo Miri,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung. In meinem Fall hat der Rhythmus die Skepsis besiegt 😉
Viele Grüße
Kathrin Schmitt
Hallo Frau Schmitt!
Ich kann Ihnen zu den Aktionen in der Heiligenfelder Klinik nur gratulieren – seit einem Bericht auf Bayern 3 beobachte ich die Aktivitäten in Ihrer Klinik und bin sehr positiv überrascht, was dort alles möglich gemacht wird. Nun, ich selbst bin aus dem südlichsten Teil Österreichs und werde diese Klinik in Zukunft als positives Beispiel zitieren.
Da ich selbst Psychologin bin und sehr interessiert und offen gegenüber Beswusstsein, Leben und Veränderung, hoffe ich, dass ich diese Klinik einmal persönlich kennenlerne.
Mit herzlichen Grüßen
Mag. Karin Wernig
Hallo Frau Wernig,
vielen Dank für Ihr positives Feedback. Es freut mich sehr, dass Sie unserer Aktivitäten verfolgen.
Wenn Sie uns einmal persönlich kennenlernen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen könnten Sie – sollten Sie mal zufällig in der Nähe sein – an einem Plenum mit anschließender Führung durch eine der Kliniken teilnehmen. Das Plenum ist die wöchentliche Veranstaltung für Patienten, in der sich die abreisenden Patienten verabschieden und die “Neuankömmlinge” in die Gemeinschaft aufgenommen und begrüßt werden. Hieran können Gäste nach vorheriger Anmeldung teilnehmen, um die Klinik etwas kennenzulernen. Dann gibt es für Ärzte, Psychologen und Therapeuten auch die Möglichkeit einer einwöchigen Hospitation. Hierbei erleben Sie den kompletten Therapiealltag mit und begleiten unsere Ärzte. Wenn Sie daran Interesse haben, dann steht Ihnen meine Kollegin Claudia Heim gerne zur Verfügung. Sie erreichen sie über die Zentrale unter 0971 84-0. Dann kann ich Ihnen auch noch den Kongress “Bewusstsein” der Akademie Heiligenfeld empfehlen. Dieser findet vom 6. bis 9. Juni 2013 in Bad Kissingen statt. Veranstaltungsorte sind der Regentenbau und die Heiligenfeld Kliniken. Für den Kongress haben sich bisher schon über 600 Teilnehmer angemeldet. Näheres dazu finden Sie unter http://www.kongress-heiligenfeld.de
Vielleicht lernen wir uns bei einer solchen Gelegenheit auch einmal persönlich kennen. Ich würde mich sehr darüber freuen.
Herzliche Grüße nach Österreich
Kathrin Schmitt
Hallo,
ich finde es klasse, dass die Mitarbeiter auf diese Art und Weise die Möglichkeit haben, in die Therapieformen mal etwas reinzuschnuppern. Als ehemalige Patientin von Heiligenfeld kann ich nur zustimmen, dass manche Therapien anfangs sehr befremdlich erscheinen, aber nach einer Zeit fand ich es einfach super und kann die Klinik in jeder Hinsicht nur weiterempfehlen.
Liebe Grüße nach Heiligenfeld,
Anne
Liebe Anne,
danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich immer sehr, wenn wir durch unseren Blog mit ehemaligen Patienten in Kontakt bleiben können. Ja, ich musste mich gestern wirklich auch erst einmal darauf einlassen, aber dann war es wirklich gut. Besonders schön war, dass man während der Konzentration auf den Rhythmus alles andere vergisst.
Liebe Grüße
Kathrin Schmitt
Hallo Frau Schmitt,
danke für den Beitrag. Ich habe ihn gerade in meiner Xing-gruppe “Leben im Rhythmus” gepostet https://www.xing.com/net/rhythmus/
Viele Grüße
Stefan Pinter
Hallo Herr Pinter,
vielen Dank für Ihren Kommentar und das Teilen des Beitrags. Es freut mich, wenn noch mehrere Menschen an einem solchen Erlebnis teilhaben können.
Viele Grüße
Kathrin Schmitt
[…] hatten wir wieder eine ganz besondere Organisationsentwicklung. In meinem letzten Bericht aus der OE – so heißt die Organisationsentwicklung bei uns intern – ging es um den eigenen Rhythmus. […]