Erfahrungsbericht eines Patienten in der Tierbegleiteten Therapie

Die stationär-psychosomatische Behandlung zusammen mit dem eigenen Haustier ist bisher bundesweit einzigartig. Im nachfolgenden Interview berichtet ein Patient von seinen Eindrücken und Erfahrungen in der Tierbegleiteten Therapie (TBT).

Welche Rolle spielt Ihr Hund für Sie im Alltag?
Der Hund stellt für mich meine Familie dar. Da ich von zuhause aus arbeite, ist er mein ständiger Begleiter. Es kommt sehr selten vor, dass mein Hund und ich getrennt sind. Es ist mir wichtig, dass es ihm gut geht.

Wie erleben Sie das Konzept der Tierbegleitenden Therapie („TBT”)? Was ist für Sie besonders hilfreich und unterstützend?
Ich empfinde den Therapiealltag als sehr angenehm, da das Tier überall mit eingebunden wird und nicht nur nebenher läuft. Viele dachten, sie kommen hierher und machen eine Therapie und dürfen ihren Vierbeiner mitbringen. Dies ist hier komplett anders und ich finde es sehr sinnvoll, da die Therapie zwar in erster Linie für den Menschen ist, aber das Tier entsprechend eingebunden wird.

Hatten Sie während des Aufenthaltes ein Aha-Erlebnis in Bezug auf Ihren Hund?
Aha-Erlebnisse in dem Sinne, dass ich das Thema Achtsamkeit mit meinem Hund vorher überhaupt nicht kannte. Das Thema Achtsamkeit mit mir selbst habe ich schon früher in der Therapie in Heiligenfeld kennengelernt. Zu Beginn der Tierbegleiteten Therapie geht es darum, Achtsamkeit gegenüber dem Tier zu entwickeln. „Warum verhält der Hund sich so?”, also z. B. in Momenten, in denen es mir nicht so gut geht. In der therapeutischen Behandlung habe ich beispielsweise gelernt, dass sich mein Hund vor mich setzt, um mich zu beschützen. Früher hätte ich vielleicht gesagt „Jetzt geh mal beiseite” und hätte ihn beiseitegeschoben. Nun lasse ich das zu und bin froh darüber, dass er das tut.

Sie haben bestimmt bei sich selbst in den letzten Wochen Veränderungen und Entwicklungen festgestellt. Gibt es bezogen auf Ihren Hund auch irgendwelche Veränderungen?
Er ist deutlich entspannter geworden. Jetzt könnte ich sagen, das liege daran, dass er älter wird, aber mit seinen acht Monaten ist er noch nahezu ein Welpe. Ich gehe achtsamer mit ihm spazieren und dementsprechend läuft er auch achtsamer in Bezug auf mich, was vorher nicht der Fall war.

Wie beurteilen Sie die Ausstattung im neuen TBT-Zentrum?
Ich war sehr erstaunt, als ich gesehen habe, dass es eine eigene Hundeküche gibt, da ich das nicht gewusst habe. Ich „barfe”* meinen Hund, dafür bekomme ich das Futter tiefgekühlt hierher geschickt. Die Hundedusche finde ich auch sehr schön. Sie ist für die Vierbeiner ganz einfach über eine Rampe zugänglich. Insgesamt finde ich es hier sehr schön. Ein großer Park gegenüber, der weite Spaziergänge mit dem Hund ermöglicht, sowie die Möglichkeit, im Sommer in der Saale schwimmen zu gehen, erfreut nicht nur das Herrchen, sondern auch den Vierbeiner.

Was können Sie von den Erkenntnissen und Erfahrungen hier mit in Ihren Alltag nehmen? Worauf möchten Sie in Zukunft mehr achten?
Mit dem Tier achtsamer umzugehen. Den Umgang mit dem Tier zu lernen oder ihm auch einfach mal eine Massage zu geben. Es begeistert mich sehr, dass ich hier nicht nur eine psychotherapeutische Therapie absolviere, sondern zusätzlich eine hochqualifizierte Hundeschulausbildung erhalte.

* Die Abkürzung BARF steht für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Es handelt sich um eine Ernährungsform für Hunde, bei der der Besitzer das Futter aus rohen, frischen Zutaten selbst zusammenstellt.

Weitere Informationen zur Tierbegleiteten Therapie finden Sie hier.

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