Herausforderungen an junge Erwachsene

Herausforderung an junge ErwachseneLeistungsdruck, Prüfungsstress, Zukunftsängste – junge Erwachsene stehen vor vielen Herausforderungen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die zu dauerhaften Veränderungen in ihrem Leben führen. Viele können diesem Druck nicht standhalten. Nicht selten entwickeln sich in dieser Lebensphase psychische Störungen wie z. B. ein pathologischer Umgang mit dem Internet.

Eine Studie des Robert-Koch-Instituts Berlin (DEGS, 2012) ergab die höchsten Prävalenzraten von psychischen Störungen in der Altersgruppe 18 bis 34 Jahren: Junge Erwachsene erkranken häufiger an psychischen Störungen als der Rest der deutschen Gesamtbevölkerung. Dabei spielen möglicherweise die Lebensaufgaben, die sich für junge Erwachsene stellen, wie Ausbildung und Berufseinstieg, eine gewichtige Rolle. Von Bedeutung ist wohl auch die Tatsache, dass viele Menschen in dieser Altersgruppe alleine leben. Menschen, die in festen Partnerschaften leben, leiden grundsätzlich seltener an psychischen Störungen. Für Alleinlebende ist das Risiko, an einer Depression, einer Suchterkrankung oder auch einer Angststörung zu erkranken, deutlich erhöht.

Nicht selten beobachtet man z. B. Burnout-Entwicklungen bei Studierenden: die für diese Lebensphase charakteristische Mischung aus hohen Erwartungen, starkem Leistungsdruck, aber auch Unerfahrenheit und Einsamkeit begünstigten im Einzelfall die Entwicklung von psychischen Erkrankungen.

Oft begegnen junge Menschen inneren Spannungszuständen, Ängsten und vermeintlich geringer oder abnehmender Belastbarkeit mit dem Konsum von Alkohol, anderen Drogen oder Medikamenten. Insbesondere der vermehrte Konsum von Alkohol wird gesellschaftlich bagatellisiert, da Alkohol eine „Alltagsdroge“ ist und für die meisten Menschen ganz selbstverständlich zum Leben, Feiern und Genießen gehört.

Auch der Umgang mit dem Internet – für die jüngere(n) Generation(en) unabdingbar – birgt Risiken und kann zu psychischen Störungen führen. Zwar hat bis heute die einschlägige Daten- und Studienlage noch nicht zu einer Einigung in wissenschaftlichen Fachkreisen geführt. „Internet-Abhängigkeit“ oder „pathologischer Internet-Gebrauch“ sind noch nicht in statistischen Klassifikationen von Gesundheitsproblemen aufgenommen und auch nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt. Dennoch kann von einer sucht-ähnlichen speziellen Störung ausgegangen werden, deren Merkmale beschrieben werden können:

  • häufiges unüberwindliches Verlangen, sich ins Internet einzuloggen
  • Kontrollverluste (längeres „Online-Sein“ als beabsichtigt), verbunden mit diesbezüglichen Schuldgefühlen
  • sozial störende Auffälligkeit im engsten Kreis der Bezugspersonen (Freunde, Partner, Familie)
  • Nachlassen der Arbeitsfähigkeit
  • Verheimlichung oder Bagatellisierung der Gebrauchsgewohnheiten
  • psychische Irritabilität in Form von Nervosität, Reizbarkeit und depressiver Verstimmung bei Hinderung am Internet-Gebrauch
  • mehrfach fehlgeschlagene Versuche, die Internetnutzung einzuschränken

Als besonders gefährdet gelten depressive und einzelgängerisch veranlagte sowie ängstliche Menschen. Wenn der Druck des Alltags sehr groß wird, kann die virtuelle Welt eine Fluchtmöglichkeit bieten, wobei alltägliche Aufgaben und gesellschaftliche Anforderungen vernachlässigt werden. Nach einer im November 2012 veröffentlichten Studie („PINTA“-Prävalenz der Internet-Abhängigkeit) sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren besonders betroffen: In dieser Altersgruppe gelten 2,4 % (250.000) als abhängig und ca. 13 % (1,4 Millionen) als problematische Nutzer.

Eine Behandlung in Form einer stationären Psychotherapie wie in den Heiligenfeld Kliniken fokussiert Strategien zur Reduktion des Internetgebrauchs, die Stabilisation des Selbstwertgefühls, das Üben von Kommunikationsstrategien und der sozialen Kompetenz, die Zusammenarbeit mit Angehörigen und die Klärung etwaiger Hintergründe für die Abhängigkeit aus dem Leben der Betroffenen – alles Voraussetzungen, um im Alltag einen unabhängigen, gesundheitsunbedenklichen Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken umzusetzen.

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