Am Freitag, dem 7. August, fand in der Fachklinik Heiligenfeld zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Kunstprojekttag mit allen Patienten und Therapeuten statt. Anlässlich des diesjährigen Kongresses zum Thema “WIR” und des 25-jährigen Bestehens der Heiligenfeld Kliniken stand dieser Kunstprojekttag ebenfalls unter diesem Motto. In der Fachklinik haben sich 130 Patienten und 20 Therapeuten daran beteiligt.
Die Patienten der Fachklinik hatten die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen das Thema “Wir” mitzugestalten. Auf einem großen Transparent haben sie durch eigene kreative Ideen festgehaltene Gedanken der Kongressteilnehmer weiterentwickelt. An einer anderen Station konnten Karten bemalt werden, die auf der einen Seite den Aspekt des “ICH” und auf der anderen Seite den Aspekt des “WIR” darstellen. An der dritten Station wurde akustisch gearbeitet, d. h. mit verschiedenen Klangelementen, so dass aus den einzelnen Klängen ein gemeinsamer Rhythmus und eine gemeinsame Melodie entstanden. Somit konnte das “Wir” mit den unterschiedlichen Sinnesqualitäten erfahrbar gemacht werden.
Die Qualität eines solchen Kunstprojekttages, der im Jahr 2014 zum ersten Mal stattfand, stützt sich dabei auf die neuen Erfahrungen, die die Patienten in diesem Zusammenhang machen. “Sie waren erstaunt darüber, welche Räume ihnen durch die entstehenden Werke zugänglich wurden. Allerdings geschah das ein wenig zögerlich, aber dann gelang es ihnen doch, sich ganz darauf einzulassen. Auch schüchterne Patienten zeigten sich mit kreativen Ideen”, sagt Feliz Zander.
“Der Kunstprojekttag wird im eigentlichen Sinne nicht als therapeutischer Akt verstanden, sondern gemeinsam, also im “Wir” etwas zu gestalten. Selbstverständlich hat es einen positiven Einfluss auf die Therapie, weil es neue Erfahrungsräume schafft”, meint Verena Holub.
Dieser Tag soll sich natürlich nachhaltig auswirken; deshalb wurden zum Abschluss die Ergebnisse gemeinsam mit den Patienten und den Therapeuten noch einmal ritualisiert gewürdigt. Die Patienten haben ihre Karten in Form eines Mobile frei drehend an einer Stange befestigt, wodurch die Bewegung zwischen dem “Ich” und dem Aufgehen im “Wir” darstellend ermöglicht wird. Dieses Mobile wird in der Fachklinik für ca. ein halbes Jahr einen schönen Platz finden.
Vielen Dank an Feliz Zander (leitenden Ärztin der Fachklinik) und Verena Holub (leitenden Psychologin), die durch diesen Projekttag geführt haben.