Haustiere erfreuen sich wachsender Beliebtheit – etwa 34 Millionen finden sich aktuellen Schätzungen zufolge in deutschen Haushalten, darunter vor allem Hunde und Katzen. Für ihre Besitzer haben sie häufig einen Stellenwert, der über denjenigen eines reinen “Nutztieres” (etwa der Hund zum Bewachen des Grundstückes) weit hinausgeht. Sie werden als emotionales Gegenüber wahrgenommen, als “Freund” oder sogar “Partner” angesehen. Das Tier gehört in vielen Fällen zum Leben dazu, und eine intakte Beziehung zwischen Mensch und Vierbeiner hat erwiesenermaßen zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit des Tierhalters. Gleichwohl kann es jedoch auch Situationen geben, in denen diese Beziehung leidet.
Psychosomatische Erkrankungen wie eine Depression oder Angststörung haben weitreichende Auswirkungen auf den Betroffenen. Das eigene Leben gerät aus den Fugen, und in der entstehenden Unsicherheit und häufig Überforderung fehlt die Kraft, sich angemessen um das Wohl seines Schützlings zu kümmern. Ebenso kann es sein, dass eine dringend benötigte stationäre Behandlung nicht angetreten wird, da die Versorgung des Tieres während der Abwesenheit des Besitzers nicht gewährleistet werden kann.
In der Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen bieten wir unseren Patienten bereits seit mehr als drei Jahren die Möglichkeit, dem beschriebenen Dilemma zu entgehen. Im Rahmen der “Tierbegleiteten Therapie” können Menschen, die eine stationär-psychosomatische Behandlung benötigen, zusammen mit ihrem Haustier die Klinik besuchen, und dieses auch in die Therapie miteinbeziehen. Das dabei verfolgte Ziel lautet: Die Mensch-Tier-Beziehung zu reflektieren und die verfügbaren und verbindenden Ressourcen, die aus der entwicklungs- und beziehungsorientierten Therapie entstehen, zum Wohlergehen des Tierhalters und seines Schützlings zu nutzen. Denn gerade in der Interaktion bspw. mit dem Hund kann der Besitzer sehr viel über sich selbst erfahren – Informationen, die in der Therapie von großem Nutzen sein können. Tiere signalisieren durch ihr Verhalten, wie es ihnen mit ihrem Herrchen oder Frauchen geht, ob sie Stress erleben, sich geführt oder vernachlässigt fühlen. Diese sogenannte “Spiegelung” wird im Rahmen der Therapie konsequent aufgegriffen und zur Verbesserung der Beziehung zwischen Tier und Tierhalter genutzt. Dabei ist das therapeutische Konzept zwar schwerpunktmäßig auf Hunde oder Katzen ausgerichtet, kann grundsätzlich jedoch auf alle Haustiere angewandt werden.
In den letzten Jahren wurde die “Tierbegleitete Therapie” kontinuierlich optimiert und wissenschaftlich evaluiert, mit durchweg positiven Ergebnissen und ebensolchen, zahlreichen Rückmeldungen der teilnehmenden Patienten. So berichteten etwa 80 Prozent im Rahmen einer Befragung, dass sich die Beziehung zu ihrem Tier (in diesem speziellen Fall zum Hund) verbessert hatte. Und auch klinische Maßzahlen, die entweder durch die behandelnden Therapeuten oder durch die Patienten selbst eingeschätzt wurden, wiesen eine deutlich stärkere Verbesserung auf, verglichen mit einer Behandlung ohne die Anwesenheit des Hundes. Wir sehen dies als klare Bestätigung für unser bundesweit bisher einzigartiges Behandlungskonzept, welches nun eine umfassende Erweiterung erfährt. Im neuen “Heiligenfelder Zentrum für Tierbegleitete Therapie” bieten wird ab sofort noch mehr Patienten die Möglichkeit, zusammen mit ihrem Tier eine wirksame stationär-psychosomatische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Ein ganzheitlicher Therapieplan, der gleichzeitig “tierfreundlicher” gestaltet wurde, erlaubt es, sich ganz auf den individuellen Genesungsprozess zu konzentrieren.
Ausführlichere Informationen zum “Heiligenfelder Zentrum für Tierbegleitete Therapie” finden Sie hier.
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