Vereinzelung und Verunsicherung – Was die Krise mit sich gebracht hat

untitled 1.1.2 editedDr. Jürgern Kräutter ist Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen. Er beobachtet, dass in der Privatklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen vermehrt auch Patient*innen ankommen, deren Beschwerden durch die Corona-Krise zusätzlich verstärkt werden. Er hat sich Zeit genommen, um im Gespräch die psychischen Herausforderungen der aktuellen Situation zu schildern und auf die Möglichkeiten der Kurzzeittherapie einzugehen.

 

Frage: Dr. Kräutter, was bedeutet die aktuelle Krise für Menschen mit einer psychischen Belastung?

Dr. Kräutter: In diesen verschiedenen Phasen der aktuellen Krise werden wir konfrontiert mit Vereinzelung und Verunsicherung. Viele Möglichkeiten wie wir unser seelisches Gleichgewicht stabilisieren können fallen weg. Möglichkeiten, wie wir uns Gutes tun können, sind uns vorenthalten. Und wir werden konfrontiert mit Depressionen und Ängsten, die wir längst überwunden geglaubt haben. Wir geraten aus unserer Mitte, geraten in formierte Anspannung, Stress, Reizbarkeit und Ängstlichkeit.

 

Frage: Was tun die Heiligenfeld Kliniken, um die Situation für Betroffene besser zu machen?

Dr. Kräutter: Wir in den Heiligenfeld Kliniken sind auch jetzt weiter für unsere Patient*innen da und haben unser therapeutisches Angebot auf die jetzige Situation ausgeweitet. Wir bieten ein stationäres, zwei- bis dreiwöchiges Kurzzeittherapie-Programm an, um sie in dieser schwierigen Situation auffangen zu können, wenn sie eine stationäre Behandlung benötigen.

 

Frage: Was ist der Vorteil einer stationären Behandlung?

Dr. Kräutter: Die Therapeutische Gemeinschaft. Durch sie ist es leicht wieder ein Gefühl von Verbundenheit zu spüren, wieder in seine Mitte, seine Ruhe und seine Kraft zu kommen, wieder ganz mit sich selbst in Einklang zu kommen, um da für sich die jeweils richtige Lösung aus der aktuellen Situation heraus zu finden.

 

Frage: Was passiert in der stationären Kurzzeittherapie?

Dr. Kräutter: Dabei richten wir den Fokus auf unsere sozialen Einbindungen, schauen wo wir uns wohl fühlen, wo wir uns getragen fühlen, wo wir unsere Stärke herbeziehen. Im nächsten Punkt geht es darum aus dieser Anspannung herauszukommen und zurückzufinden zu unserer Mitte, um wieder Zugang zu finden zu unseren Ressourcen und optimale Lösungen zu entwickeln. Und als Drittes kann es darum gehen wieder zu einer Zeitgestaltung zurückzufinden, die uns ein Erleben von Sinnhaftigkeit und Lebensqualität ermöglicht.

 

Frage: Und dann? Was kann ich als Patient aus der Kurzzeittherapie mitnehmen?

Dr. Kräutter: Das Ziel der Gruppen- und Einzeltherapien in unseren Kliniken ist es innere Stärke und Strategien für die Zeit nach der stationären Behandlung zu entwickeln. Das ist es, was wir unseren Patient*innen mit auf den Weg geben möchten.

 

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