Zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung stecken sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei der jährlichen Grippe-Welle an, die meist zwischen Dezember und April auftritt. Um dies zu verhindern, erhält man den sichersten Schutz vor der Grippe mit einer Impfung im frühen Herbst. Erstens dauert es nach einer Impfung zwei bis drei Wochen, bis sich der Impfschutz aufbaut. Zweitens kann es im Winter manchmal schon zu spät für eine Impfung sein, wenn man bereits mit einer Erkältung zum Arzt kommt.
Wie gefährlich ist die Grippe?
Jährlich sterben an der Grippe bundesweit etwa 8.000 bis 11.000 Menschen. Diese sind jedoch meistens ältere, körperlich geschwächte Personen oder Menschen, deren Immunsystem beeinträchtigt ist. Für den Großteil der Bevölkerung ist die Grippe nicht lebensgefährlich. Treten die ersten Symptome auf, ist eine Unterscheidung in Erkältung (grippaler Infekt) und Grippe (Influenza) wichtig. Beide Krankheiten werden zwar durch Viren verursacht, der Krankheitsverlauf bei der Grippe ist jedoch wesentlich schwerer. Treten Fieber, Kopfschmerzen und Schwäche sehr schnell und ungewöhnlich stark auf, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einen die Grippe erwischt hat. Spätestens 24 Stunden nach Ausbrechen der Symptome sollte mit einer Behandlung begonnen werden, um den Verlauf abzuschwächen.
Wirkungsvolle Tipps gegen Grippeviren sind im täglichen Leben kaum realisierbar: Tragen von Mundschutz, nicht aus dem Haus gehen, Kuss- und Knuddelverbot. “Die Stärkung der Abwehrkräfte funktioniert zwar bei Erkältungen prima, bei der Grippe kann es die Symptome bestenfalls mindern. Die meisten Keime gelangen über unsere Hände, über die Schleimhäute und mit dem Essen in den Körper. Regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren ist daher empfehlenswert”, sagt Matthias Guth, Betriebarzt der Heiligenfeld Kliniken.
Jedes Jahr neuer Impfschutz
Was die Grippeviren so gefährlich macht, ist ihre Wandlungsfähigkeit. Sie ändern ständig ihre Oberfläche, weshalb der Impfschutz immer nur gegen den Erreger wirkt, für den er entwickelt wurde. Das „Gedächtnis“ des menschlichen Immunsystems erkennt im folgenden Jahr aufgrund der Veränderung der Virusstämme den Erreger nicht mehr und muss einen neuen Immunschutz aufbauen. Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO beobachten jährlich in 110 Staaten die Lage und geben den Impfstoffherstellern Hinweise für die Produktion. Alle Grippeimpfstoffe enthalten typische Teile von Virenoberflächen, kein Impfstoff enthält „lebende“ Viren.
Wirksamkeit der Impfung
Eine Impfung ist immer noch der wirksamste Schutz gegen Grippe: Bei 90 Prozent der Geimpften verhindert sie eine Ansteckung mit den Erregern. In den seltensten Fällen können leichte Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Sehr selten sind körperliche Beschwerden wie Unwohlsein, Frösteln und Kopfschmerzen, was aber eher bei Folgeimpfungen auftritt und in der Regel innerhalb von zwei Tagen wieder verschwindet.
Impfung von Kindern & Schwangeren
Kinder können ab dem sechsten Lebensmonat gegen Grippe geimpft werden, allerdings stellt die Grippe- Impfung keine Standardimpfung dar. Die Impfbereitschaft ist bei den meisten Eltern eher gering, da sie ihr Kind jährlich impfen lassen müssten. Auch Schwangere können geimpft werden. Zu 50 bis 60 Prozent ist dann auch das ungeborene Kind geschützt.
IM ÜBERBLICK:
Für wen ist eine Impfung sinnvoll?
Eine Grippeschutzimpfung ist für einige Risikogruppen besonders sinnvoll. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für:
- Menschen über sechzig Jahre
- Personen mit chronischen Grunderkrankungen wie einer Immunschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegsbeschwerden wie Asthma
Zusätzlich zur Impfempfehlung der STIKO empfehlen die Gesundheitsämter die Impfung für:
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem
- Personen, die mit vielen Menschen in Kontakt kommen wie Ärzte, Praxispersonal, Pfleger, Lehrer, Busfahrer, Erzieher
“In den Heiligenfeld Kliniken gehen wir mit einem guten Beispiel voran. Wir bieten die Grippenschutzimpfung z. B. für all unsere Mitarbeiter auf freiwilliger Basis an. Gerade im Klinikbereich ist es besonders sinnvoll, dass die Mitarbeiter geimpft sind, um eine Ausbreitung auf unsere Patienten zu vermeiden”, erklärt der Heiligenfelder Betriebsarzt. “Außerdem steht an jedem Gebäudeeingang ein Spender zur Händedesinfektion.”
2 Antworten
Ich würde eine Impfung immer empfehlen. Vor allem bei Kindern. Das Risiko wäre mir zu hoch, dass dann doch was schief geht. Und der Schutz ist in aller Regel auch da.
Für ältere Leute und Kinder auf jeden Fall. Somit ist der Schutz gegeben und man braucht sich diesbezüglich keine Sorgen machen. Eine gute Sache.