Depression bei Frauen: Symptome & Ursachen

Wenn die Niedergeschlagenheit einfach nicht mehr verschwinden will, der Antrieb fehlt und das Interesse an Aktivitäten verloren geht, die früher einmal Freude bereitet haben, können das Symptome einer Depression sein – eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die sich in allen Bereichen des Lebens bemerkbar machen kann.

Bei Frauen werden Depressionen etwa 50 Prozent häufiger diagnostiziert als bei Männern1. Zu diesem Unterschied tragen viele Faktoren bei. Unter anderem lässt er sich durch einige Risikofaktoren erklären, die speziell Frauen betreffen. Dazu gehören zum Beispiel biologische Aspekte wie der weibliche Hormonhaushalt oder psychosoziale Aspekte wie die Mehrfachbelastung vieler Frauen im Alltag2.

Ebenso wie die Auslöser fallen bei einer Depression die Symptome bei Frauen in vielen Fällen etwas anders aus als bei Männern3. Um zu zeigen, wie man Depressionen bei Frauen erkennen kann, betrachten wir in diesem Beitrag die häufigsten Anzeichen und beschäftigen uns außerdem mit möglichen Ursachen für Depressionen bei Frauen.

Depression bei Frauen: Welche Symptome sind typisch?

Depressionen können sich auf vielfältige, ganz individuelle Weise zeigen – in Form von unterschiedlichen emotionalen, körperlichen und verhaltensbezogenen Symptomen. Folgende Anzeichen treten bei weiblichen Betroffenen häufig auf:

Emotionale Symptome

Anhaltende Traurigkeit: Zu den Hauptsymptomen einer Depression bei Frauen gehört ein tiefes Gefühl der Niedergeschlagenheit, das über mehrere Wochen oder Monate hinweg anhält.

Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit: Zusätzlich sehen Betroffene häufig keinen Ausweg aus dieser Lage und fühlen sich hoffnungslos.

Reizbarkeit und Wutanfälle: Erhöhte Reizbarkeit und unkontrollierte Wutausbrüche können bei Frauen ebenfalls Symptome einer Depression sein.

Schuldgefühle und Wertlosigkeit: Viele weibliche Betroffene haben außerdem das Gefühl, wertlos zu sein oder an allem die Schuld zu tragen.

Körperliche Symptome

Erschöpfung und Müdigkeit: Auch ständige Müdigkeit, selbst nach ausreichend Schlaf, kann mit einer Depression einhergehen.

Schlafstörungen: Neben einem verstärkten Schlafbedürfnis sind auch Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen mögliche Symptome.

Appetit- und Gewichtsveränderungen: Viele Frauen mit einer Depression verlieren ihren Appetit. Andere dagegen nehmen zu, weil sie mehr essen als gewöhnlich.

Körperliche Schmerzen: Beschwerden wie Magenprobleme, Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen können ebenfalls im Zusammenhang mit einer Depression auftreten.

Verhaltensbezogene Symptome

Interessenverlust: Ein weiteres Hauptsymptom besteht darin, dass Dinge, die betroffenen Frauen früher Freude bereitet haben, ihnen plötzlich uninteressant und bedeutungslos erscheinen.

Verminderte Leistungsfähigkeit: Im Alltag, im Beruf, in der Schule oder im Studium fällt es depressiven Frauen häufig schwer, die gewohnten Leistungen zu erbringen. Sie fühlen sich oft antriebslos und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Sozialer Rückzug: Auch der Rückzug aus sozialen Aktivitäten kann ein Anzeichen für eine Depression bei Frauen sein. Oft wird der Kontakt zu Freundeskreis und Familie vermieden.

Selbsttest Depression

Unser Online-Selbsttest kann Ihnen eine erste Einschätzung liefern, ob Sie selbst oder Angehörige an einer Depression leiden.

Ursachen in verschiedenen Lebensphasen

Stress und Überlastung, traumatische Erlebnisse, Einsamkeit und soziale Isolation oder familiäre Vorbelastung – die Ursachen für Depressionen bei Frauen sind vielfältig4. In der Regel ist es ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren, das eine Depression auslöst. Je nach Lebensphase können folgende weitere Risikofaktoren hinzukommen:

Pubertät

Die hormonellen Veränderungen, die junge Frauen in ihrer Pubertät erleben, können zu Stimmungsschwankungen führen und damit depressive Verstimmungen begünstigen. Zusätzlich stehen viele Jugendliche in dieser Lebensphase unter großem sozialem Druck – in der Schule, Zuhause, im Freundeskreis oder in ersten romantischen Beziehungen. Solche psychosozialen Belastungen können das Risiko dafür erhöhen, dass junge Frauen eine Depression entwickeln5.

Schwangerschaft und Geburt

Auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt kommt es zu starken hormonellen Veränderungen, die zu einer postpartalen Depression (Wochenbettdepression) beitragen können. Neben den biologischen Faktoren spielen auch psychosoziale Belastungen eine wichtige Rolle: Etwa die plötzliche Verantwortung als Mutter, Schlafstörungen und die Anpassung an die neue Lebenssituation können Stress verursachen und depressive Verstimmungen verstärken. 10 bis 15 Prozent der Frauen entwickeln nach einer Geburt eine postpartale Depression6 .

Wechseljahre

Die Wechseljahre sind ebenfalls von hormonellen Schwankungen geprägt, die das emotionale Gleichgewicht stören und Ursache für eine Depression bei Frauen sein können7. Veränderungen im sozialen Umfeld oder der Rolle in der Familie können ebenfalls zu Unsicherheiten und depressiven Symptomen führen.

Alter

Depressionen bei älteren Frauen werden häufig durch typische altersbedingte Veränderungen ausgelöst. Einsamkeit, der Verlust von Angehörigen und Freunden oder körperliche Gebrechen können die emotionale Gesundheit stark beeinträchtigen8. Neben den „klassischen“ Symptomen gehen Altersdepressionen bei Frauen oft mit einer verstärkten Aufmerksamkeit auf körperliche Beschwerden einher. Wenn zum Beispiel auch Konzentrationsstörungen oder Sprech- und Denkhemmungen auftreten, kann die Depression auch Ähnlichkeiten mit einer Demenz aufweisen9.

Unterschiede zu den Symptomen bei Männern

Auch auf betroffene Männer treffen viele der Anzeichen zu, an denen man eine Depression bei Frauen erkennen kann – etwa Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug oder eine verminderte Leistungsfähigkeit. Die Art, wie diese Symptome ausgedrückt werden, kann sich jedoch unterscheiden.

Während Frauen dazu tendieren, ihre emotionalen Schmerzen eher nach innen zu richten, neigen Männern eher zu nach außen gerichteten Verhaltensweisen wie Reizbarkeit, Aggression, Wutausbrüchen oder einem erhöhten Risikoverhalten und greifen häufiger zu Alkohol oder Drogen10.

Hilfestellungen und weiterführende Inhalte

Für Menschen, die von Depressionen betroffen sind, gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten.

Therapieangebot der Heiligenfeld Kliniken

Mehr über die Behandlung einer Depression in den Heiligenfeld Kliniken erfahren Sie in unserem Prospekt. 

Was Angehörige wissen wollen

Erfahren Sie mehr darüber, wie man als Angehörige/r eines psychisch erkrankten Menschen mit der Erkrankung umgehen kann.  

Erfahrungsbericht einer Patientin

Auf dem Weg zu einem guten Leben: Eine Patientin erzählt von der Behandlung ihrer Depression in den Heiligenfeld Kliniken.

Inhalt

Psychologin Charlotte Kunkel

Die Symptome einer Depression sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Eine Sensibilität dafür und für die spezifischen Auslöser und Symptome bei Frauen hilft dabei, die Depression frühzeitig zu erkennen, sodass Betroffene wieder zu einem erfüllten Leben zurückfinden können.

Charlotte Kunkel, Psychologin in den Heiligenfeld Kliniken

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:

Akademie Heiligenfeld

Achtsamkeit ist auch in der Akademie Heiligenfeld ein zentrales Thema. Wenn Sie sich näher mit diesem Thema beschäftigen möchten, dann stöbern Sie doch einmal in den Angeboten unserer Akademie. Online oder in Präsenz: für Jeden ist das Passende dabei.  

Picture of Fachlich geprüft durch Charlotte Kunkel

Fachlich geprüft durch Charlotte Kunkel

Charlotte Kunkel ist Psychologin in den Heiligenfeld Kliniken.

Sie finden diesen Beitrag interessant? Dann teilen Sie ihn gerne.

Unsere Kliniken | Krankheitsbilder | Therapiekonzept

Unsere Kliniken
Zu den Heiligenfeld Kliniken gehören 8 Kliniken an 5 Standorten.
Krankheitsbilder
Wir behandeln psychosomatische und somatische Krankheiten.
Therapiekonzept
In unseren Kliniken finden Sie ein "Zuhause auf Zeit".

Herzlich willkommen in den Heiligenfeld Kliniken

Infopaket

Für zuweisende Ärzte und Psychotherapeuten

Newsletter

Aktuelle Informationen aus den Heiligenfeld Kliniken