Kontakt

Hochsensibilität

Mehr Lebensfreude durch die Kraft der Sensibilität

Hochsensiblen Menschen fällt es oft schwer, sich mit ihren Bedürfnissen vollständig anzunehmen. Sie lehnen die Merkmale ihrer feinen Wahrnehmung ab oder verstehen diese sogar als etwas Krankhaftes. Liegt tatsächlich eine Depression oder Angststörung vor, ist es oft schwierig, zwischen Symptomen der Krankheit und persönlichen Bedürfnissen aufgrund der Hochsensibilität zu unterscheiden.

Spezielle Behandlungsangebote

In unserer Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen bieten wir hochsensiblen Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen ein spezielles Behandlungskonzept. In unseren Kliniken in Uffenheim und Berlin können Menschen mit Hochsensibilität an einem spezifischen Gruppenangebot teilnehmen.

Hochsensibilität erkennen

Ähnlich der Intro- oder Extraversion beschreibt die Hochsensibilität eine Persönlichkeitseigenschaft und kann dementsprechend nicht einfach abgelegt oder abtrainiert werden. Sie geht allgemein mit einer gesteigerten Wahrnehmung oder auch Empfänglichkeit für jegliche Art von Sinneseindrücken einher. Insbesondere hochsensible Menschen benötigen in Zeiten von Reizüberflutung oder akuter Belastung daher einen Rückzugsort, an dem sie wieder zu sich selbst finden und neue Energie tanken können.

Hochsensibilität verstehen und stärken

Wir helfen Patientinnen und Patienten, ihre Hochsensibilität zu verstehen, anzunehmen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Unser Konzept umfasst Achtsamkeit, Selbststeuerung, gesunden Umgang mit Aggressionen, Abgrenzung sowie einen neuen Blick auf die Biografie. Ziel ist, Potenziale und Chancen der Hochsensibilität zu erkennen und zu nutzen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hochsensibilität

Menschen mit Hochsensibilität weisen eine Reihe von Merkmalen auf, die sich – wie die Bezeichnung „Hochsensibilität“ bereits verdeutlicht – mit einer erhöhten Empfindsamkeit oder Sensibilität beschreiben lassen. Dies gilt für viele Bereiche: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Emotionen, Denken. Hochsensible Menschen haben „feinere Antennen“, sind empfänglicher für Eindrücke von außen und von innen.

Zu den am häufigsten zu findenden Merkmalen zählen:

  • intensiveres Erleben und Wahrnehmen,
  • gesteigertes Einfühlungsvermögen in andere (Empathie), ebenso wie auch eine verstärkte Beeinflussbarkeit durch die Gefühle anderer,
  • lebendigere Vorstellungskraft,
  • ausgesprochene Intuition,
  • Denken in größeren Zusammenhängen, verstärkte Neigung zum Hinterfragen, Suche nach Sinnhaftigkeit,
  • erhöhte Gewissenhaftigkeit im Handeln,
  • Neigung zu Perfektionismus bei erhöhter Sensibilität für Fehler und Ungerechtigkeit,
  • Veränderungen fallen unter Umständen schwieriger,
  • Selbstwertprobleme aufgrund von Erfahrungen der Zurückweisung und Ablehnung – Gefühl des „Andersseins“,
  • erhöhtes Risiko für psychische und psychosomatische Erkrankungen, etwa Angststörungen, Depression und Burnout, Traumafolgestörungen oder somatoforme Schmerzstörungen.

Hochsensibilität ist ein Konzept, das in der Wissenschaft zunehmend Beachtung findet. Der Begriff geht maßgeblich auf die US-amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron zurück, die in den 1990er-Jahren den Begriff „Highly Sensitive Person (HSP)“ prägte und erste Studien zur Reizverarbeitung bei sensiblen Menschen durchführte.

Die bisherigen Forschungsergebnisse sprechen dafür, dass es sich um ein real existierendes Temperamentsmerkmal handelt – mit neurobiologischer Basis. Wichtig ist eine sorgfältige Differenzierung zu ähnlichen Symptomen, etwa im Rahmen von Traumafolge-, Reizverarbeitungs- oder Angststörungen. Hier kann eine psychotherapeutische Einschätzung hilfreich sein.

Hochsensibilität ist grundsätzlich kein Zeichen für eine psychische Störung und gilt nicht als direkte Folge eines Traumas. Allerdings kann Hochsensibilität mit traumatischen Erfahrungen verwechselt werden – oder sich in ihrer Ausprägung durch solche Erfahrungen verstärken. Menschen mit früheren Belastungserfahrungen oder Entwicklungstraumata können ebenfalls sehr empfindlich auf Reize, Stimmungen oder zwischenmenschliche Dynamiken reagieren. In solchen Fällen ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Empfindsamkeit eher eine Reaktion auf unverarbeitete Erfahrungen oder Teil einer sensiblen Grundveranlagung ist.

In unserem Podcast mit Kerstin Hamme-Hategekimana, Psychologin in der Parkklinik Heiligenfeld, wird das Thema „Hochsensibilität und Trauma“ ebenfalls beleuchtet.

Bei hochsensiblen Menschen reagiert das Gehirn auf Reize intensiver und gründlicher als bei anderen. Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Areale – etwa jene für Wahrnehmung, emotionale Verarbeitung und Empathie – bei Hochsensiblen stärker aktiviert werden. Auch die Reizfilter im Gehirn – etwa im Thalamus – scheinen bei Hochsensiblen weniger stark zu selektieren. Das bedeutet: Es gelangen mehr Sinneseindrücke ins Bewusstsein, was zu schnellerer Überreizung führen kann. Gleichzeitig geht Hochsensibilität oft mit einer erhöhten Aktivität im limbischen System einher, das für Emotionen und Stressverarbeitung zuständig ist.

Die besondere Reizoffenheit kann im Alltag herausfordernd sein – sie bringt aber auch Stärken mit sich, etwa ein feines Gespür für Stimmungen, kreative Begabungen oder ausgeprägte Empathie.

Hochsensibilität ist in erster Linie ein Persönlichkeitsmerkmal – keine Störung, aber auch nicht automatisch eine Begabung im klassischen Sinne. Dennoch bringt sie Potenziale mit sich, die in bestimmten Lebensbereichen als besondere Stärke erlebt werden können. Viele hochsensible Menschen haben ein feines Gespür für Stimmungen, zeigen eine ausgeprägte Empathie, Kreativität oder Detailwahrnehmung und verfügen über eine hohe Reflexionsfähigkeit.

Diese Fähigkeiten können in sozialen, künstlerischen oder beratenden Berufen sehr wertvoll sein – vorausgesetzt, die betroffene Person hat gelernt, mit ihrer Reizoffenheit und emotionalen Tiefe gesund umzugehen. Ohne ausreichende Selbstfürsorge und Abgrenzung kann Hochsensibilität aber auch zu Überforderung, Erschöpfung oder Rückzugsverhalten führen.

Letztlich gilt: Ob Hochsensibilität als Begabung erlebt wird, hängt stark vom Kontext, von der persönlichen Lebenssituation und vom Umgang mit den eigenen Bedürfnissen ab.

Hochsensibilität ist keine Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal – vergleichbar mit Eigenschaften wie Introversion oder Kreativität. Deshalb lässt sie sich nicht im klassischen Sinn „abtrainieren“. Die besondere Reizoffenheit und emotionale Tiefe sind meist angeboren und bleiben ein Teil der Persönlichkeit.

Was jedoch sehr wohl möglich und hilfreich ist: den Umgang mit Hochsensibilität zu erlernen und zu verändern. Durch psychotherapeutische Begleitung, Achtsamkeitstraining oder Selbstregulationsstrategien können hochsensible Menschen lernen, Reizüberflutung frühzeitig zu erkennen, sich besser abzugrenzen und mit Stress konstruktiv umzugehen. Auch der bewusste Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Belastungsgrenzen ist ein zentraler Teil dieser Entwicklung. Ziel ist es nicht, die Hochsensibilität „wegzumachen“, sondern sie besser zu verstehen und ihre Potenziale zu nutzen – ohne sich von ihr überwältigen zu lassen.

Hochsensibilität beschreibt eine besondere Form der Wahrnehmungsverarbeitung, bei der äußere Reize wie Geräusche, Gerüche, Stimmungen oder zwischenmenschliche Spannungen intensiver und differenzierter erlebt werden. Hochsensible Menschen reagieren oft schneller und emotionaler auf Umweltreize und benötigen deshalb mehr Rückzugsmöglichkeiten zur Verarbeitung.

Ob jemand hochsensibel ist, lässt sich nicht durch eine medizinische Diagnose feststellen, da es sich nicht um eine psychische Störung handelt, sondern um ein Persönlichkeitsmerkmal. Hinweise auf Hochsensibilität können jedoch durch Selbsteinschätzung, strukturierte Fragebögen und im Rahmen eines psychotherapeutischen Gesprächs gewonnen werden.

  • Verbesserung der Abgrenzungsfähigkeit
  • Selbstwertaufbau
  • Förderung der Bewusstheit für das eigene Potenzial
  • Auseinandersetzung mit eventuell vorhandenen traumatischen Erlebnissen, deren Verarbeitung und Integration
  • Vermittlung und Förderung von Fertigkeiten zum Umgang mit intensiven Gefühlen und Reizen
  • Verbessertes Verständnis für die eigene Biografie, für das eigene „So-Geworden-Sein“ unter dem Blickwinkel der Hochsensibilität
  • Besonderheiten der Hochsensibilität – als Ressource und Herausforderung
  • Umgang mit Stress und die Bedeutung der Selbstfürsorge
  • Einfluss der Hochsensibilität auf die Gestaltung von Beziehungen, das soziale Umfeld und das Berufsleben
  • Rolle der Hochsensibilität und die Reaktionen des Umfelds in Vergangenheit und Gegenwart

Behandlungskonzept - Hochsensibilität erkennen, verstehen und schützen

Hochsensiblen Personen fällt es oft schwer, sich mit ihren Bedürfnissen anzunehmen. Möglicherweise werden einige ihrer Eigenschaften, die sie von der meisten ihrer Mitmenschen unterscheiden, von ihnen selbstabwertend als Makel oder Stigma abgelehnt oder sogar als etwas Krankhaftes verstanden.

In speziellen Therapiegruppen – wie auch in der einzelpsychotherapeutischen Begleitung – unterstützen wir unsere Patientinnen und Patienten darin, sich selbst mit ihrer Hochsensibilität besser kennen und schätzen zu lernen und Verantwortung für diese Qualität zu übernehmen.

Die Therapie der psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen wird durch das Einbeziehen der Hochsensibilität wirksam ergänzt und vertieft, im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung.

Inhalte und Ziele der Therapie

Therapieangebot

Das Therapieangebot für Menschen mit Hochsensibilität und psychischen Erkrankungen orientiert sich sowohl an den spezifischen Bedürfnissen der Betroffenen als auch an den Zielen der Behandlung. Erreicht werden soll insbesondere ein verbessertes Verständnis für das Wesensmerkmal „Hochsensibilität“: Was ist das überhaupt? Woran erkenne ich Hochsensibilität? Welche Auswirkung hat meine Hochsensibilität auf meine Beziehungen, meine Arbeit, auf mein Leben insgesamt?

Kerngruppen

In zwei speziellen Kerngruppen für hochsensible Personen* haben Betroffene die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam daran zu arbeiten, ihre Hochsensibilität als eine Ressource kennenzulernen. Imaginative Verfahren, Körperpsychotherapie und stabilisierende Elemente gehören dabei genauso zum psychotherapeutischen Repertoire wie auch eine gebührende Berücksichtigung von Spiritualität und Religiosität.

Entspannung und Kreativtherapie

Offene Fragen können im Rahmen einer Sprechstunde für Hochsensibilität* gestellt werden. Diese bietet die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch auf individuelle Bedürfnisse und Besonderheiten einzugehen.

Außerdem finden am Nachmittag sog. kreativtherapeutische Gruppen, speziell bezogen auf die Hochsensibilität, statt. Hier werden grundlegende Informationen zu diesem Persönlichkeitsmerkmal vermittelt. Es geht um Vor- und Nachteile und um die Frage, weshalb bei hochsensiblen Menschen ein erhöhtes Risiko für psychische Belastungen besteht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren mehr über sich selbst und ihre Hochsensibilität. Sie lernen, wie mit erhöhtem Stress besser umgegangen werden kann – durch praktische Übungen, durch den Austausch miteinander sowie durch intensive therapeutische Begleitung.

Zusätzlich zum therapeutischen Angebot steht unseren Patientinnen und Patienten in der Parkklinik Heiligenfeld ein Snoezelenraum* zur Verfügung. Dieser kann – unterstützt durch verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten, durch Lichteffekte sowie Musik – gezielt zur Entspannung genutzt werden.

*Angebot in der Parkklinik Heiligenfeld

Abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Aktuelles aus den Heiligenfeld Kliniken

Unsere Blogbeiträge zum Thema Hochsensibilität

In diesen Kliniken behandeln wir hochsensible Menschen

Finden Sie die Klinik, die genau für Sie passt.

Deutschlandkarte Heiligenfeld Kliniken

Wir sind für Sie da!

Unser Patientenservice Aufnahme beantwortet Ihre Fragen. Rufen Sie uns an unter folgender Telefonnummer:

Montag bis Donnerstag: 08:00 Uhr – 17:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr – 14:30 Uhr

Fordern Sie jetzt Ihr individuelles Aufnahmepaket an!